Liebes Saarland und Rest vonne Welt,

Kaum sind zwei Monate um, meldet sie sich auch mal wieder und zwar mit einem Dinogeburtstag. Ein bisschen fühl ich mich auch wie so ein Giganotosaurus: Riesenplautze an wenig Hirn. Im Hause T. war natürlich wie in jedem anderen Haushalt dieser Welt Lockdown und wir haben versucht das Beste draus zu machen. Wie gut das im Einzelfall geklappt hat, kann sich jede Mutter eines unzureichend betreuten und unausgelasteten Vorschuleinzelkind ausmalen. Mit jeder Folge Paw Patrol hörte ich förmlich die Synapsen schwinden, während mit jedem Griff in die Chipstüte das Hüftgold mehr wurde. Was sollte man sonst auch groß tun.

Als vernunftsorientierter Mensch habe ich mich natürlich nach Möglichkeit an die Vorgaben zur Bekämpfung des Virus gehalten und Menschen so gut gemieden, wie es nur geht, was mir zugegebenermaßen nicht sonderlich schwer fällt, zähl ich mich doch zu der eher seltenen Gattung geselliger Misanthrop. An sich mag ich ja Gesellschaft. Ich mag Feste, ich mag Feierlichkeiten, ich unterhalte mich gern, ich höre gern zu, ich rede auch gern. Tja und dann ist er da der Moment, in dem ich einfach nur alle heim schicken und die Tür hinter mir zunageln möchte, weil Menschen einfach so unfassbar anstrengend sein können. Und mit Menschen meine ich vorrangig Frauen. Himmel, können Frauen anstrengend sein. Das fängt an bei ungefragten Tipps zur Mutterschaft und hört beim Nichtgönnen des Drecks unter den Fingernägeln auf und dazwischen ist noch viiiiiiel Spielraum für Kommentare, die die Welt nicht braucht.

Glücklicherweise hat sich der Nachwuchs einen Freundeskreis rausgesucht, bei dem nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern überwiegend tiefenentspannt sind. Und so kam es, dass ich mich Anfang der Woche gepflegt über unsere Kontaktsperre hinweg gesetzt habe, und dem Nachwuchs einen Kindergeburtstag beschert habe, den er, sowie alle anwesenden sich nach drei Monaten Kinderabstinenz mehr als verdient haben. Und was soll ich sagen, es war großartig. Man konnte förmlich sehen, wie gut es den Kindern tat fern von jeglichen Masken und „nicht so nah, bleib bitte etwas weg, fass das nicht an, bleib bitte bei mir“ einfach nur spielen zu dürfen.

Ja, im Saarland gilt die gelockerte Kontaktsperre immer noch. Und ja, sie macht auch immer noch Sinn. Wenn allerdings bis zu 50 Personen in geschlossenen Räumlichkeiten nach Meldung ans Ordnungsamt erlaubt sind, die Kitas annähernd Regelbetrieb haben, Freibäder, Saunen, Massagesalons und Indoorspielplätze betrieben werden dürfen, kann mir einfach niemand mehr glaubhaft erklären, warum ein Kind mit seinen Freunden, die es vormittags in der Kita sieht nachmittags nicht im Garten feiern dürfen sollte.

Dinogeburtstag

Der ursprüngliche Plan waren also 4 Kinder plus Geburtstagskind. Wie es dazu kam, dass es am Ende 4 Mütter, ein Vater und 7 Kinder waren, weiß niemand mehr so richtig. Vermutlich sind einfach alle ein wenig gesellschaftsbedürftig und ganz ehrlich: was nützt einem eine gesunde Lunge, wenn danach alle depressiv sind. Dann wägt man vielleicht doch lieber das Risiko einmal kurz ab und lässt den gesunden Menschenverstand entscheiden. Aber ich schweife schon wieder ab.

Alles in allem bin ich bei Events ja Fan von minimalem Einsatz bei maximaler Wirkung. So auch diesmal. Eine Luftballongirlande war schnell zusammen gezimmert und ein passender Schriftzug sollte es abrunden. Glücklicherweise bin ich im Besitz eines Plotters, den ich zwar nicht nennenswert bedienen kann, aber zum Erstellen einer Happy Birthday Girlande hat es gereicht.

Und nun kamen die Dinos zum Einsatz. Genauer gesagt, die duften Dinos, die wir praktischerweise als Stempelset mit passenden Stanzformen im Katalog haben. Glücklich war das Kind allerdings erst, als noch Glitzer mit drauf waren. Erkenntnis des Tages: schmeiße niemals nicht Reste von Glitzerpapier weg, du weißt nie, wann du einen Ast oder eine Fledermaus daraus stanzen musst.

Das Kind war begeistert…

Ein paar Goodies zum mit nach Hause Nehmen für die Gästekinder sind mittlerweile bei Kindergeburtstagen ja auch Standard. Also habe ich da auch mal noch was aus dem Ärmel geschüttelt. Kupferfarbene Metalldosen haben mich dabei kurzzeitig gerettet. Denn ich hatte zwar durchaus dran gedacht, ein wenig Kleinkrempel für die Kids zu organisieren, hab aber nicht mit einer Sekunde dran gedacht, dass man den Krempel ja auch in etwas reinfüllen muss. Drei Monate Shutdown und die T. muss komplett neu angelernt werden, wenn es um Ausrichten von Feierlichkeiten geht.

Aber auch in diesem Fall hat sich bewährt, dass ich micht äußerst schwer tue, Material aus vorherigen Katalogen wegzugeben. Die Dosen waren noch in exakt benötigter Anzahl von einem anderen Event übrig, yippie, und waren im Handumdrehen verziert. Fragt mich jetzt nur bitte nicht, was Wasserpistolen mit Dinogeburtstag zu tun haben. Nichts. Einfach gar nichts. Aber dem Partymotto auch bei der Auswahl der Gadgets treu zu bleiben interessiert in dieser Familie allenfalls die Eindrittelminderheit.

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Dinosaurier Motivtorte

Man mag es überzogen finden, aber ich stehe voll auf Motivtorten. Es ist mir dabei völlig bewusst, dass Dreiviertel davon nicht gegessen werden, weil die Kinder zwar total drauf abfahren aber vor lauter Aufregung eine halbe Gabel esse und danach pappensatt sind. Ich steh trotzdem drauf. Allerdings steh ich nicht auf drölfzig Stunden Vorbereitung und mach mir das Leben dabei gerne etwas einfach.

Eine ähnliche Torte habe ich irgendwann mal online gesehen, und mir die Idee mental abgepeichert. Fragt mich nur bitte nicht mehr wo und wie. Das Rad habe ich also nicht neu erfunden. Ich habs mir nur passend gemacht. Die Basis der Torte ist ein einfacher, saftiger Schokokuchen, gebacken in einer eckigen Form und einer 10 cm Guglform.

Anbei das Rezept für eine ca. 28 x 28 cm quadratische Backform plus 10 cm Ø Guglhupfform

  • 300 g Butter
  • 80 g Kakaopulver
  • 525 g Zucker
  • 375 g Mehl
  • 1,5 Tl Natron
  • Salz
  • 3 Eier (Kl. M)
  • 200 g Schmand
  • Für die Glasur: 2 Päckchen weiße Schokoladenglasur und zwei Messerspitzen grüne Lebensmittelfarbe
  • Für die Deko: Marzipanrohmasse, rote und grüne Gummischnüre, Bonbons, Ei-ähnliche Bonbons (erhältlich beim Bonner Süßwarenkonzern) und alles, was die Spielzeugkiste so hergab.

Für den Kuchen alle Zutaten zusammenrühren. Umfüllen und ca. 35 min bei 200° im unteren Drittel vom Ofen backen. Der Gugl braucht etwa 5 – 10 Minuten weniger.

Nach dem Backen abkühlen lassen, die Schokoglasur mit Lebensmittel einfärben, die Gummischnüre mit der Glasur am Rand festkleben, das ganze kurz in den Tiefkühler, damit die Glasur schön hart wird und im Anschluss nach Lust und Laune dekorieren. Der Einfachheit halber kamen hier Spieltiere mit passenden Palmen etc. zum Einsatz. Ganz Ambitionierte dürfen das Ganze natürlich gerne aus Fondant oder Marzipan herstellen, für meinen Bedarf reichten die Hartgummi Spritzgusstiere.

Eine Schnitzeljagd hätte ich zwar auch noch in petto gehabt, aber wer eine aufblasbare 1,80 m Dinogummipuppe im Garten stehen hat, die zudem noch Wasser spucken kann, braucht nun wahrlich kein weiteres Program.

Alles in allem war es ein sehr tolles Festchen, bei dem ich viel zu wenig fotografiert habe. Herbivore-, Carnivore- und Sweetivore-Platten hätte es auch noch gegeben, aber man mag es mir verzeihen, dass es davon kein Bildmaterial gibt. Als Foodblogger tauge ich nur sehr bedingt.

In diesem Sinne, macht’s gut.

Bye,

Nadine