„was sollen wir denn jetzt noch mit diesem neumodischen amerikanischen Mist, wir haben doch eigene Bräuche“ schalmeit es wie jedes Jahr wieder seit Tagen aus allerlei Ecken.

Ein guter Grund für mich also, mal wieder eine Runde Bildungslametta zu verstreuen.

Die Wortschöpfung Halloween basiert auf einer Verkürzung von All Hallows‘ Evening zu All Hallows Eve, das dann im Laufe der Zeit zu Halloween wurde. Die „All Hallows“ sind keine anderen als die in Europa gefeierten Allerheiligen und der „Evening“ bezieht sich auf den Vorabend zu Allerheiligen.  Ist da etwa der neumodische, amerikanische Mist gar nicht so neumodisch und hat zudem noch seine Wurzeln gar nicht in Amerika sondern bei uns??? Jawohl, so schaut’s aus.

Man ist sich inzwischen weitgehend sicher, dass der Brauch auf das keltische Christentum zurückgeht und erst im 19. Jahrhundert durch die Massenumsiedlung irischer und schottischer Katholiken nach Amerika gebracht wurde. Der Brauch des Verkleidens und des um die Häuser Ziehens kann in Irland, Schottland, den Isles of Men und Wales bis mindestens ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden und auch damals wurden schon Lieder, Verse und Sprüchlein im Austausch gegen Leckereien dargeboten.

Basierend auf der irischen Folkssage um Jack O’Lantern  und der Tatsache, dass Rüben in Amerika weniger verbreitet waren als Kürbisse, die sich ihrerseits zudem noch besser aushöhlen ließen, verbreitete sich das Fest um Geister, verlorene Seelen und Kürbislaternen ratz fatz über den gesamten Kontinent quer durch alle Bevölkerungsschichten, Nationalitäten und Religionen. Na wenn das mal nicht im Sinne der Völkerverständigung ist.

Liebe Nachbarn und komische Blicke in unseren Vorgarten Werfer, ich bin katholisch und rothaarig, was die Wahrscheinlichkeit auf keltische Vorfahren nicht unbedingt mindert und somit habe ich einen höchst offiziellen Darf-Schein zum Halloween Feiern.

Wir sind auf jeden Fall gerüstet.

Und nun heißt es

Einen gruseligen Abend und ein angenehmes Wochenende wünsch ich.

Bye

Nadine

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