Liebes Saarland und Rest vonne Welt,

es gibt so Tage, da möchte man sich einfach ein Loch im Garten graben, sich reinlegen und warten bis der Tag vorbei ist. Sagen wir wie es ist, an solchen Tagen gilt einfach von früh bis spät „was man mit den Händen aufbaut, reißt man mit dem A… wieder ein“. Und wer den Allerwertesten von Frau T. kennt, weiß, dass man damit ordentlich was einreißen kann. Für alle, die das Gefühl kennen: Herzlichen Glückwunsch, ihr seid nicht allein.

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Aber fangen wir mal vorne an. Nun ist das Mini-T. inzwischen ja nicht nur im deutlichen Krabbelalter, es zahnt gefühlt auch unentwegt und ist leider auch immer noch nicht in der Lage, sich selbständig am Leben zu halten, zumindest nicht, was Nahrungsaufnahme betrifft. Nicht, dass es auf diversen Untergründen und Fußböden nicht genug finden würde, was es mit großer Begeisterung in den Mund stecken kann, nur ist der Nährwert von so einem Stück Ast, Kieselstein, Sand oder Müll nicht sonderlich hoch.

Sprich Frau T. muss kochen. Und zwar täglich. Nun ist mein Verhältnis zu kochen etwas zwiespältig. Man sagt zwar, ich könne es recht gut, zumindest wenn man dem Besuch der letzten 20 Jahre Glauben schenken darf, ich tue es aber einfach nicht gern. Dabei scheitert es weitaus weniger am Kochen an sich als an der furchtbaren Ideenlosigkeit, dessen, was gekocht werden soll. Während andere Menschen sich begeistert durch Kochblogs und -bücher wühlen, blättere ich drin rum, bewundere die Fotos, denke bei 99,9% der Rezepte oh sieht das toll aus, vielleicht sollte ich das mal… oh Zutat, die man nur beim Burkina-Fasinesen 300 km entfernt bekommt…och nö lass ma… und blättere lustlos weiter. Letztlich klappe ich alle Bücher zu (und ich hab echt jede Menge davon), hau ein Ei in die Pfanne und jammere weiter, dass man sich tatsächlich jeden gottverfluchten Tag für ein Menü entscheiden muss. Jeden. Einzelnen. Tag.

Ich, die mit einem Teller trockener Nudeln mit leckerem Parmesan glücklicher ist, als mit allen Sternemenüs dieser Erde.

Auch das geduld- und backenzahnlose Mini-T. ist bezüglich der Gerichtefindungsphase nur bedingt eine Hilfe, denn die Mahlzeiten, die schnell, einhändig zubereitbar, zahnlos kaubar trotzdem aber halbwegs gesund und lecker sind, sind eher rar gesäht und jeden Tag Omelette mit Erbsen, ist auf Dauer einfach keine Option, egal wie begeistert der Nachwuchs davon ist.

In meiner Einfallslosigkeit sollte es heute also mal was ganz exquisites geben. Fischstäbchen. Die vereinen zumindest vier der fünf genannten Kriterien für Kleinkindessen.

Nun könnte man meinen, dass man dabei nix falsch machen kann.

Denkste.

Nach so einem Mittags-/Vormittagsschläfchen droht, wie ich lernen durfte, unmittelbar der sofortige Hungertod. Und zwar nicht erst in ein paar Minuten, dass man in Ruhe zubereiten kann, nein, sofort! Da kann die Windel noch so voll und der Spieldrang noch so groß sein, beim Essen hört der Spaß auf, da muss man unter lautstarkem Protest ob der Leere des Magens auf Mamas Arm und sich vergewissern, dass in den heißen, spritzenden Töpfen und Pfannen tatsächlich auch was drin ist und am liebsten selbst noch drin rum rühren. Jeglicher Versuch, das Kind zwecks Eigensicherung aus der Gefahrenzone zu bringen und auf dem Boden zu deponieren, scheitert Dank infernalischem Geschrei, steif Machen und sich durch die Gegend Werfen, was dem Ziele der Eigensicherung nicht unbedingt dienlich ist. Ein Hoch auf die erste Bockigphase.

Nützt aber alles nix, Fischstäbchen in Fett spritzen, Kind muss aus dem Weg.

Nun macht man in seiner Funktion als kochende (man beachte die Doppeldeutigkeit) Mutter ja Dinge, die man unmittelbar bereuen sollte. In meinem Fall war das, dem bockigen Etwas den Schrank zu öffnen, dass es die paar Sekunden, die die Fischstäbchen brauchen, mit den kleinen Nutellapäckchen spielen kann. Die knistern nämlich, wenn man sie ein und ausräumt.
Wer nun Bilder eines braunverschmierten Kindes vor Augen hat, den muss ich leider enttäuschen. Nein, nein. Das wäre Kreisliga. Im Hause T. spielen wir aber Championsleague.

Im gleichen Schrank wie die Nutellapäckchen steht auch der Honig. Unfälle mit Honig aus genau jenem Schrank scheinen eine gewisse Tradition im Hause T. zu entwickeln. Man siehe auch hier.

Was soll ich sagen, das Glas flüssiger Waldhonig hat die Mini-T.sche Ausräumsktion leider nicht überlebt. Nun ist die Kombination von Glasscherben und Kleinkindern ja aber so ne Sache für sich.
Während ich also leicht panisch das Mini-T auf Scherben und Blutspuren abcheckte und nach Negativbefund beiseite zog, um die klebrige Scherbensauerei unfallfrei zu entsorgen, dachte sich der Winzling schalalalangweilig, zog blitzschnell eine Honigspur quer durchs ganze Wohnzimmer und massierte in nullkommanix Orchideengranulat in die Honigmasse, sich, seine Hose und alles um ihn herum befindliche ein.

Args.

Ich spurtete also rüber, um das Kind zu schnappen und über der Spüle naggisch zu machen, vergaß dabei aber, dass ich vor der Entscheidung, Fischstäbchen zu machen, kurz mit Omelette liebäugelt hatte und der Eierkarton noch draußen stand.
Mini-T. sichtlich not amused, in seinem Vorhaben unterbrochen worden zu sein strampelte latent vor sich hin, während just in diesem Moment, phrenetisches Gepiepe des, nein der Rauchmelder (sind ja vorbildlich im ganze Haus miteinander verknüpft) ertönte und mich daran erinnerte, dass auch noch Fischstäbchenbriketts in der Pfanne schmoren. Mini-T. erschrak natürlich pflichtgemäß und kickte mit der Präzision eines Mario Balotellis auf dem Elfmeterpunkt gegen die Eierpappe und beförderte 10 frische, unschuldige Eier in Richtung Fliesenboden.

Ich sag’s euch, mit jedem Stückchen Schale zerbrach ein bisschen was von mir selbst. Wo war nochmal dieses Loch im Garten?
Aber nützt ja alles nix, der Hunger war immer noch da und drohte das Kind auch immer noch dahinzuraffen.

Was lernen wir also daraus: 1. halte immer einen Besenstiel bereit, denn nur damit lässt sich zeitgleich ein weinendes Kind halten und ein Rauchmelder ausschalten 2. Küchenrolle ist ein Geschenk des Himmels 3. es ist völlig egal, was du für den Nachwuchs kochst, am Ende essen sie eh Chicken Nuggets mit Pommes und zwar halbnackt auf der Rücksitzbank des Autos.

Und ihr so? Wie war euer Tag?

Material zur Karte:

Und ach ja, schöne Neuigkeit: Die Ausverkaufsecke von Stampin‘ Up! wurde aufgefüllt. Schaut mal rein, es lohnt sich, da auch tolle Weihnachtsschnäppchen dabei sind.

Und auch die Aktionsangebote laufen noch.

Bye

Nadine