Liebes Saarland und Rest vonne Welt,

Nichts ist so schlecht, als dass es nicht auch was Gutes beinhalten würde. Was macht man also nachts um 3:29 Uhr wenn man den endlich wieder eingeschlafenen Winzling Reflux und Koliken sei Dank noch nicht wieder hinlegen kann? Jawoll, bloggen. Einhändig. Warum? Weil’s geht.

Die Hirnwindungen laufen müdigkeitsbedingt zwar nur auf Sparflamme, aber das Handy hat ja eine halbwegs gute Wortkorrektur, so dass am Ende vielleicht doch Sinn heraus kommt. 

Am Samstag war sowohl für Freunde von uns als auch für uns ein großer Tag. Es sollte nämlich Hochzeit gefeiert werden. 

Nicht nur, dass Frau T. den papierigen Part der Tischdeko  anfertigen durfte, es sollte zudem Mini-T.s erstes richtig großes Abend-Event werden. Und dann auch noch das der fest geplanten zukünftigen Schwiegereltern! Aufregend!

Um seine holde Zukünftige zu beeindrucken, schmiss sich Mini-T. also in seinen besten Zwirn und los ging’s. Sah der zum Niederknien aus! Das stellte auch die Zukünftige fest und streichelte ihm spontan wenn auch etwas unbeholfen über die Mähne.

Nur, hatte ich erwähnt, dass im Hause T. seit Wochen Koliken die Stimmung trüben? Die Tage vorher waren alles in allem von eher mäßig guter Laune und ich malte mir in buntesten Farben aus, wie ich spätestens nach dem Einzug der Braut mit einem wie abgestochen brüllenden Säugling fluchtartig die Kapelle verlasse, um danach nie wieder gesehen zu werden.

Heimlich und ganz zaghaft hatten wir zwar einen Zweistufenplan: Stufe eins: Vorspeise erreichen, Stufe zwei: Hauptspeise erreichen, aber so wirklich dran geglaubt hat selbst auf der Hinfahrt noch niemand. Die Geräuschkulisse der Rücksitzbank ließ nämlich nicht darauf schließen, dass das klappen könnte.

Aber was soll ich sagen, nicht nur das Wetter spielte mit, nein, auch das Mini-T. präsentierte sich von seiner Sonnenseite, war total friedlich und machte pünktlich zur Vorspeise in seiner schwedischen Babykutsche die Augen zu und erst nach Tortenanschnitt wieder auf! Dazwischen lag er völlig tiefenentspannt drin rum und ließ den Herrgott einen guten Mann sein. Ein Traum! Schon allein deshalb hat sich der Kauf gelohnt. 

Ich mache ja selten Produktwerbung, aber das Teil kann ich nur empfehlen! Nicht nur ist der Fahrkomfort phänomenal und das Teil unverwüstlich, der schwedische Kinderpanzer verfügt, wie ich feststellen durfte, auch über eine stattliche Schallisolierung und eignet sich perfekt als Reisebett inmitten Bässe, Klatschen und Johlgesängen. Sozusagen der Volvo unter den Kinderwägen. Einziger Nachteil, man braucht mindestens  einen tatsächlichen Volvo, um ihn zu transportieren…aber irgendwas ist ja bekanntlich immer.

Während der Knirps also in seiner Luxuskarrosse seinem Schönheitsschlaf fröhnte, war es dem Rest der T.schen Familie vergönnt, auf das Brautpaar anzustoßen und die Feier zu genießen. Wer hätte das geglaubt.

Die Location in alten Klosterruinen war ein Traum und ich war sehr glücklich, mich bei der Wahl der Papeterie auf viel weiß und dezente Pastelltöne beschränkt zu haben.  Die Menü- und Tischkarten waren in Minzmakrone gehalten,

während die Tischnummern unterschiedlich farblich gestaltet waren.
 
 Zu der sommerlichen Blumenpracht auf den Tischen passte es hervorragend und wurde auch vielseits gelobt.

  Aber das wichtigste war natürlich, dass die Braut zufrieden war und ich denke, das war sie.

  Auch für den kleinen Zucker-Jeeper zwischendrin war gesorgt, was nicht nur das ein oder andere Kind erfreute. 

Alles in allem war es eine sehr runde Sache, wie es sich für Traumhochzeiten gehört, bleibt nur das Problem, dass so langsam der ganze Freundeskreis unter der Haube ist und ich somit gar nicht mehr oft die Gelegenheit haben werde, Hochzeitsdeko zu fertigen. Schade. Sehr sehr schade. Dabei mach ich das doch so gerne! Aber es steht ja sowieso schon fest: in meinem nächsten Leben werde ich Wedding Planer! 

Bye

Nadine