Liebes Saarland und Rest vonne Welt,

lang ist es nicht mehr hin bis Familie T. um ein Mitglied reicher ist, somit steht heute Geburtsvorbereitungskurs auf dem Plan.

Nun gehöre ich ja eher zu der Fraktion „atmen muss man nicht lernen dat kann jeder“ und „Kinder rauspressen klappt seit tausenden von Jahren, klappt auch diesmal“, aber man möchte sich im Nachhinein ja nicht sagen müssen, hätte ich mal an so nem Kurs teilgenommen, wäre alles anders gekommen. (Wäre es vermutlich nicht, aber hätte, wäre, würde sind nunmal maßgebliche Bestandteile von schlechtem Gewissen, wenn doch mal was nicht rund läuft).

Jetzt bin ich ja durchaus medizinisch sehr interessiert und möchte auch mal behaupten, für einen Laien recht gut informiert. Wäre dieses Schwangersein nur nicht Bestandteil von Frauenheilkunde!

Ich weiß nicht warum, ich weiß nicht wieso, aber alles was mit Frauenheilkunde zu tun hat fand ich schon immer wuäh. Polytraumen und widerliches Gedöns aus anderen Fachrichtungen prima, ist zwar auch nicht schön aber spannend, aber erzähl mir was von Zyklen, Eierstöcken und Gebärmüttern, und schon möchte ich mir Augen und Ohren zuhalten und laut Bruder Jakob singen. Im Kanon. Dreistimmig.

Und nun soll ich mir tatsächlich in einem Kurs detailliert anhören, wie man eine Wassermelone durch ein Nadelöhr presst und was die unterschiedlichen Phasen davon sind. Also bitte…Phase 1 aua, Phase 2 mehr aua, Phase 3 scheiße viel aua, Phase 4 Hormonschwall mit Verdrängungsgarant, denn sonst wär die Menschheit schon ausgestorben. Ehrlich gesagt, finde ich, reicht das vorerst an Information und viel mehr möchte ich auch gar nicht wissen. *la la la*

Erst recht nicht im Detail und mit der korrekten Terminologie. Denn alleine die ist schon so, dass ich mich frage, wer sich das nur ausgedacht hat?!

Kreißsaal…nicht etwa Kreis-Saal weil rund und so, nee nee, Kreisch-Saal im Sinne von brüll um dein Leben. Oder aber mein persönlicher terminologischer Favorit „Austreibungsphase“! Austreibung! Was bin ich, besessen und die Hebamme mein Exorzist?!

Nee nee, das will man doch gar nicht hören. Erst recht nicht, wenn man sich, wie ich, IMMER alles sofort bildlich vorstellt. Keine Chance, da musste mal wieder Nervennahrung her, um den Kurs durchzustehen. Und da ich ja gerne mal von mir auf andere schließe, hab ich beschlossen, dass die anderen Teilnehmer auch welche brauchen und gleich mal die Massenproduktion angekurbelt. Und wer sie  nicht beim Kurs braucht, braucht sie spätestens bei der Entbindung, denn nachts um 3 hat auch die Cafeteria eines Vollversorgungshauses zu.

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Die Wahl fiel also auf die leckeren und total praktischen kleinen Beutel Nussmischung der Feinkost Gebrüder Albrecht. Schmecken gut, sind haltbar und fließen auch bei 40 Grad im Kreißsaal nicht weg.  Sollte Mama Nussallergiker sein, so hat wenigstens der Papa oder die Hebamme noch was von.

Hübsch verpackt wollten sie natürlich auch werden und so schnappte ich mir Schneidemaschinchen und Falzbrett und legte los.

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Bei Verpackungen arbeite ich in der Regel mit Inch-Maßen. Keine Ahnung, warum, aber das hat sich irgendwie so eingebürgert.

Mein Grundpapier hab ich also auf die Maße 7″ mal 8 1/2″ zurecht geschnitten und wie folgt gefalzt: an der 7″ Seite bei 1″, 3″, 4″ und 6″ und an der 8 1/2″ Seite bei 1″ und bei 7 1/2″.   

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Das Falzbrett kommt auf diesem Blog leider immer zu kurz! Dabei ist es eine der genialsten Erfindungen überhaupt, wenn man gedenkt, mehrere Projekte in gleicher Größe zu fertigen. Ein einziges Mal muss man messen, dann steckt man die Markierungs-Nupsis an die richtige Stelle und braucht danach nur noch an den Nupsis falzen. Garantiert kein Vermessen oder Verrutschen mehr! 30 Verpackungen waren in unter 10 Minuten gefalzt!

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Dann begann die leidige Schnibbelarbeit. Die Seiten müssen nämlich eingeschnitten werden, damit man die Box auch zusammenkleben kann und das so, das nichts übersteht, nichts hakt, die Seitenteile aber noch vollständig sind, der Deckel sich aber auch verschließen lässt. Achtet also bitte darauf, dass ihr nicht alle Einschnitte schräg macht, sondern die vom unteren Seitenteil im rechten Winkel einschneidet, während die vom oberen Seitenteil gekürzt und angeschrägt werden.

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Die Ecken vom Verschlussdeckel  hab ich mit unserem Project life Eckenabrunder verschönert, das wirkt einfach stimmiger als die gerade Schnittkante. Am Ende noch einen Magnetverschluss drunter, passend zum Babykurs dekoriert und ich möchte mal sagen, das war es dann auch schon und so sah die Verpackung am Ende aus:

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Und hätte  ich mir nicht ewig und drei Tage den Kopf zerbrochen, welche letzte Feinheit noch fehlt (die Fähnchen waren es, danke Jenni!), wären die Boxen im Handumdrehen fertig gewesen.

Aber da mir einfach ums Ver…. nicht selbst einfallen wollte, was noch fehlte, war ich wenigstens beschäftigt und habe mich nicht all zu sehr darüber geärgert, im Minutentakt bei den Kolleginnen auf Facebook zu sehen, dass sie schon ihre neuen Produkte und Kataloge in Empfang nehmen durften, während mir der DHL Mann lediglich das Paket mit Nachbars neuen Schuhen in die Hand drückte…

Aber  wer weiss, vielleicht bekommt der Nachbar ja dafür heute mein Paket während ich Lederbabys durch Modelbecken schiebe und aaaaah und pffpffpffp atme.

Wie dem auch sei, ich hoffe, die Goodies kommen gut an, sowohl bei euch als auch bei den werdenden Muttis und lasse mich überraschen, ob ich den Inhalt nicht komplett selbst benötige 😊

Bye

Nadine