Liebes Saarland und Rest vorne Welt,

da ist es auch schon rum unser Saartistic Wochenende.

Manch einer wird es mitbekommen haben, am Samstag kurbelte ich die Homburger Wirtschaft an, indem ich knappe 100 Frauen zum kreativen Beisammensein in unser beschauliches Dorf lockte.

Ganz ehrlich: dat war so nich geplant. Ich hatte ja mit maximal 30-40 Leuten gerechnet, aber dann telefonierte ich mit Jenni Pauli. Sie fing sofort Feuer, bloggte, instagrammte, facebookte und gefühlte 3 Minuten später war die Anmeldeliste bei 96 Leuten. So kann’s gehen ? Nunja, über zu großes Interesse darf man sich nun wahrlich nicht beschweren, also wurde die Raumgröße angepasst, die Deko verdoppelt/-dreifacht und ab ging die Luzi.

Der beste Ehemann von Welt hatte sich extra Urlaub genommen, da war nämlich auch noch was mit Geburtstag seiner Gattin am Vortag, und auch wenn der Plan war, bis Sonntag soweit fertig zu sein, dass sein Urlaub auch wirklich Urlaub würde und mein Geburtstag auch wirklich Geburtstag, habe ich bezüglich dieser Planung kläglich versagt und habe während der kompletten Woche meine beiden Männer, den Haushalt und alles andere zu Gunsten von Basteltisch und besorgniserregendem Handykonsum kläglich vernachlässigt. Das hatte er sich wohl etwas anders vorgestellt. Sorry Schatz, ich auch! Der Dank kam aber postwendend: ich habe ernsthaft seit heute morgen Kribbeln im Nacken, wenn ich den Kopf nach vorne beuge, Smartphone-Nacken lässt grüßen. Aber gut, sobald der Beitrag hier online geht, kann ich den Kopf ja wieder heben und mal wieder was anderes als meine Zehenspitzen und Hände anschauen.

Der Samstag kam schneller als gedacht. Mit tatkräftiger Unterstützung von Kerstin, Mel, Esther und Susi war am Vortag bereits alles halbwegs zügig aufgebaut.

Die Deko stand (fahrt mal 50 mit Sand gefüllte Wabenbälle durch die Gegend ohne, dass sie kippen! Danach ist Jonglieren mit rohen Eiern geradezu Pillepalle). Und selbst meine gewünschte Luftballongirlande ging noch an den Start.

Kinners lasst euch sagen: eine elektrische Ballonpumpe ist ein must have! Ballonschnellverschlüsse hingegen ein must throw away. Es sei denn, ihr benötigt den Luftballon nur knappe 1-2 Stunden, dann könnte es gehen. Während die Ballons uns abends noch in voller Pracht entgegenstrahlten, begrüßte uns am nächsten morgen nämlich ein überwiegend trübseliges, schlaffes, schrumpliges Etwas, das im früheren Leben mal eine Girlande war. Vielleicht hätte man die Dinger fester knoten müssen, vielleicht sind sie auch einfach nur Mist, wir werden es leider nie erfahren.

Dank einer gottgesandten Low Temp Heißklebepistole konnten wir das Trauerspiel aber halbwegs gut verstecken und klebten einfach kurz vor knapp neue Ballons an die schrumpligen. War ne wacklige Angelegenheit, aber hielt bis zum Schluss!

Die Vorfreude der Damen war offenbar nicht zu bändigen, denn kaum hatten wir den Rücken gedreht, flogen die Türen auf und die Meute stürzte rein. Jenni und ich noch mitten im Dekorieren und Besprechen, aber nun gut, wat küt dat küt.  Unser Brainstorming bestand dann überwiegend aus der Feststellung, dass wir ein Brain haben, die Teilnehmer-Mädels den storm liefern und alles weitere schon laufen wird. Tat es auch.

Es wurde geswappt, es wurden Werkzeugkoffer in der Größe und Breite diverser kanadischer Holzfäller hereingerollt, es wurde ein unfassbares Buffet abgeliefert und als dann auch noch die beiden Regionalmanager von Deutschland und Frankreich eintrafen, konnte der offizielle Startschuss fallen.

Eine unglaubliche Mehrheit von 2/3 hatte sich im Vorfeld gewünscht, etwas zum Thema bloggen und fotografieren zu hören. Dem Wunsch bin ich dann auch nachgekommen, aber statt eines drögen Vortrags hab ich mich mich lieber für eine Frage/Antwort Runde entschieden. Guter Plan, wie ich fand. Denn auch wenn es erst anfing wie in der Schule „schööne Schuhe hab ich an, bloß nicht hochgucken, sonst nimmt die mich dran“, fielen alsbald die Hemmungen und die Fragen hörten gar nicht mehr auf. Gut, zwischenzeitlich driftete ich dann doch mal in den drögen Vortrag mit zu viel Fachjargon ab und manch Gesichtsausdruck schrie förmlich „wovon spricht die da grad nur, Himmel lass sie aufhören“, aber andere horchten noch konzentriert und fragten weiter nach, so dass es wohl, wie immer bei solchen offenen Runden mit ganz unterschiedlichen Kenntnisständen, eine Gratwanderung zwischen informativ und todlangweilig war. Mit bereits einer Stunde Überziehung und mindestens 5 „nur noch eine kurze letzte Frage“ musste es dann aber auch wirklich mal gut sein. Ich biete gerne mal ein komplettes WE in kleinerer Runde zu dem Thema an, aber in 1-2 Stunden mit 100 Leuten und alle auf einem anderen Stand kann man das Thema wirklich nur rudimentär anreißen. Die Mittagspause bot dann auch endlich Zeit für ein bisschen Erholung und kulinarisches Wohlbefinden.

Durch ein latentes Personalproblem im Küchendienst verschob sich die Mittagspause leider etwas und Tanja und Jenni sprangen kurzerhand ein, um das Buffet zu richten. Die arme Tanja tat das offenbar so überzeugend, dass manch eine sie irrtümlicherweise für die Küchencrew hielt und sie dadurch wesentlich mehr eingespannt wurde, als ich mitbekam und mir im Nachhinein lieb war! Ich kann ihr gar nicht genug danken für den unermüdlichen Einsatz. Die Küche sah ernsthaft aus wie im Bombentrichter! Die eigentlich eingeplante Küchenmannschaft des Pfarrhauses trat aber wider Erwarten erst abends den Spüldienst an, so dass es auch immer wieder zu Engpässen in der Wasserversorgung gab und Tanja noch mehr flitzte.

Und dann kam noch der Super GAU! In 5 Jahren SU habe ich es noch nie!, niemals nie!, nie nimmer nicht erlebt, dass ein Buffet abgegrast war und es keinen einzigen Salatrest mehr gab! Noch nie!!! Und dann das! Lag es an den großen Tellern, der saarländischen Luft oder der Sternenkonstellation, ich weiß es nicht, aber ein paar von uns haben tatsächlich so gut wie kein Mittagessen mehr bekommen, obwohl das Buffet anfangs Unmengen und ich meine wirklich UNMENGEN hergab. Unfassbar. Ein Hoch auf die Candybar, den Kuchen und französischen Käse.

Der Nachmittag verlief dann endlich kreativ. Jenni zeigte ein wundervolles kleines, ihrer Aussage nach „super schnelles“ Album. Vor lauter Quatschten, Basteln, Kolleginnen Treffen und Candy Bar Plündern (ja, trotz gepflügtem Buffet war die Candybar abends auch ziemlich leer gefegt) ging der Workshop über zwei Stunden und ich dachte, ein kleines Päuschen für Kaffee und Kuchen sei angebracht, aber von wegen. Der allgemeine Wunsch war es, nahtlos weiter zu machen.

Und so brach dann auch der dritte Block des Tages an, der sich mit personalisierter Wanddeko befasste. Mein Model hat das viele Rumreichen nicht ganz so gut überstanden. Ist aber nicht so schlimm, lässt sich ja jederzeit zügig neu machen. Eine Anleitung dazu, werde ich hier auf dem Blog hoffentlich recht zügig nachreichen können.

Was nicht so zügig neu zu machen war, war der kaputte Autofokus meiner Zweitkamera, der sich nach einer etwas herberen Begegnung mit dem Fußboden nämlich leider verabschiedet hatte. Diese Kamera sollte ursprünglich mit einem Selbstauslösekabel im Vorraum als Photobooth dienen. Nun versuche mal, wenn du Gastgeber der Veranstaltung bist und dich sekündlich einer herzt, was fragt, oder dir was in die Hand drückt, eine Kamera, die sich nur noch manuell scharf stellen lässt, so einzustellen, dass gute Bilder über den Fernauslöser rauskommen. Ja, ihr ahnt es: ich hab’s nicht geschafft. Es tat mir in der Seele weh, aber es sollte einfach nicht sein.

Immerhin standen der irre Foto-Hintergrund und die Beleuchtung bereit, so dass hoffentlich viele die Gelegenheit genutzt haben, trotzdem mit ihren eigenen Handys/Kameras Fotos zu machen.

Nach 6-7 Stunden waren die meisten einfach durch. Irgendwann kann man sich nach so einem Tag nicht mehr konzentrieren und die Projekte werden halbfertig eingepackt und zu Hause fertig gestellt. Viele waren ja auch bereits seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Bis zu 7 Stunden Anfahrt hat manch eine in Kauf genommen. An dieser Stelle nochmal einen ganz besonders herzlichen Gruß an die Kolleginnen aus der Bretagne, die inzwischen Gott sei Dank trotz Blitzeis am Sonntag morgen auch heil wieder zu Hause angekommen sind. Die deutsch-französische Völkerverständigung ist hier im Saarland zwar Tradition, aber dass sich das Event bis in die Bretagne rumgesprechen würde, das hätte ich mir bei der Planung nicht zu träumen gewagt. Umso mehr habe ich mich natürlich darüber gefreut, die französischen Kolleginnen tatsächlich live und in Farbe begrüßen zu dürfen.

Nach dem Kreativteil war der Gedanke, dass Jenni und ich uns als „Moderatoren“ verabschieden und den Tag noch in gemütlicher Plauderrunde ausklingen lassen, bis wir dann schließlich um 18 Uhr Feierabend machen mussten. Ja denkste. Nix mit ohne Moderation ausklingen lassen.

Die vormittägliche Fragestunde ging prompt in die zweite Runde. Bis zur aller wirklich allerletzten Sekunde standen wir vorne und beantworteten Fragen über Fragen. Sie wollten gar nicht aufhören die Mädels, denn nach der letzten Frage kam noch die allerletzte, dann aber die allerallerletze und nicht zu vergessen, die ganz kurze wirklich allerletzte Frage und ihre fünf Gefolgschaften 🙂 da kurze Fragen aber gerne mal gar nicht so kurzer Antworten bedürfen, haben wir uns dann tatsächlich gar nicht mehr von allen verabschieden können. Die DB stimmt sich nämlich mit ihren Fahrplänen genauso wenig mit unserem Veranstaltungsende ab, wie das grippige Väter, brechende Kinder oder 3 bis 4-stündige Heimreisen tun. Und so waren wirklich schon ein paar Teilnehmer weg, bevor wir Tschüss sagen konnten. Scheinbar hat es uns aber niemand krumm genommen, denn das Feedback war bisher durchaus sehr wohlwollend.

Trotz kleinerer Pannen, die so eine Veranstaltung mit sich bringt, zumal wenn sie zum ersten Mal in einer fremden Lokalität stattfindet, war es für mich ein rundum schöner Tag und es wird sicher nicht die letzte Veranstaltung dieser Art hier gewesen sein.


Mein ganz großer Dank geht an Jenni, ohne die der Stein zwar vielleicht auch ins Rollen gekommen wäre, das aber definitiv wesentlich eiriger und unrunder. An Stefan und Laetitia aus der Chefetage für ihre Zeit, Anwesenheit und Geschenkkiste. An alle teilnehmenden Kolleginnen, die sich die Zeit genommen und die Mühe gemacht haben, zu uns ins Saarländchen zu kommen und diesen wundervollen Tag mit uns zu gestalten! Für mich war es besonders schön zu erleben, dass so ein Event auch mit einer ganz neuen Runde Kolleginnen klappen kann und nicht nur mit den „üblichen Verdächtigen“, denen ich bei unseren Demotreffen im Ruhrpott sonst immer über den Weg laufe.

Vor allem aber gilt mein Dank allen, die mehr oder minder spontan eingesprungen sind und uns tatkräftig bei den Vorbereitungen und dem Auf- und Abbau geholfen haben. Ohne euch wären solche Events kaum bis gar nicht zu bewältigen. Ihr seid die Besten!

Und dank der unermüdlichen Tanja haben sogar gar nicht mal so wenige Bilder den Weg auf meine Kameraspeicherkarte gefunden! Vielen Dank dafür! Den Job als Knipse habe ich nämlich selbst ganz eindeutig nicht geschafft.
Aber sehr selbst: Viel Spaß in der Galerie!

http://photo.puenktchenstempel.de/Saartistic-2017/

P.S.: liebe Teilnehmer der Veranstaltung, nutzt gerne den Link aus der letzten Info-Mail, um eure Fotos mit in die Galerie zu laden. Ich bin gespannt!

Bye

Nadine