Liebes Saarland und Rest vonne Welt,

wie der ein oder andere vielleicht schon dem Terminplaner entnommen hat, geht es für mich morgen mal wieder in Richtung Pott zum Demotreffen. Während Herr T. also Haus und Hof hütet, muss Mini-T. ordentlich eingepackt und schallisoliert gänzlich ungefragt mit.

Das Mini-T., es ist noch nicht da und wirft schon alle jahrelangen für gut befundenen Routinen über den Haufen. Es ist nämlich so, dass der morgige Speiseplan aus einem Buffet bestehen wird, und Buffet heißt seit Jahren für Frau T.: Ich mach Dessert!

Ja Pustekuchen.

Schokoladenmousse: rohes Ei. Nee.

Amaretticreme: rohes Ei. Auch nee.

Pannacotta: 4 Stunden mäßig gut gekühlt auf der Autobahn, auch eher nicht.

Caipirinha-Crème: ♪ einer geht noch, einer geht noch rein…♪ naja, erst in ein paar Wochen wieder.

Tiramisu: nicht schon wieder…

Und so ackerte ich die für gut befundene Dessertliste durch und stellte fest, wenn meine Desserts kein rohes Ei enthalten, dann Alkohol, sind entweder nicht wirklich 370 km transportierbar, vor Ort nicht ordentlich kühlbar oder aber sie hängen mir zum Halse raus. Außerdem hatten sich schon so viele Leute in die Dessertliste eingetragen, dass ich eigentlich keine Wahl hatte…

Nu jut, muss mal was anderes her…Pestoschnecken. Klingt doch gut. Geht schnell, schmeckt lecker, kann man transportieren. Passt.

Denkste.

Grünes Pesto ist kein Akt. Das kommt hier quasi wöchentlich auf den Tisch. 1-2 Töpfe Basilikum, 70-80 Gramm frisch geriebener Parmesan, ca. gleiche Menge Olivenöl, eine dicke Knofizehe, Salz und Pinienkerne oder sonstwas nussiges, was gerade greifbar ist, nach Augenmaß. Das alles kommt bei uns in den alten stylisch oragenen QVC Butler, sozusagen mein Thermomix aus Studentenzeiten. Und schmeckt eigentlich immer. Nein, ich streiche das eigentlich. Es schmeckt immer.

Fertige Blätterteigrollen gibt es auch inzwischen in jedem noch so schlecht sortierten Supermarkt, insofern stand dem Unterfangen nichts mehr im Weg.

Nun ja, was soll ich sagen. Schmecken tun sie einwandfrei, aber wie zum Geier schaffen die ganzen Blogger-Chefkoch-Küchenfeen es nur, dass sie fertig gebacken nicht aussehen, wie hingeworfen (und nein, das ist nicht das Verb, das mir primär in den Kopf schoss….)??? Oder sehen sie gar nicht besser aus, nur ist der Photoshop-Irrsinn jetzt auch bei Pestoschnecken angekommen und kein Foto wandert mehr unretouchiert online? Ich weiß es nicht.

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Ich für meinen Teil habe den Teig mit dem Pesto bestrichen, alles aufgerollt, hab ein wirklich großes, scharfes Küchenmesser genommen. Aber keine Chance! Von Schneiden nicht die Spur, eher ein notbeholfenes Abquetschen des Teiges, das das Pesto zu allen Seiten rausquellen lässt…

Nun gut dachte ich mir, vielleicht ist beim zweiten Versuch mit rotem Pesto ERST in Streifen Schneiden und dann Aufrollen des Rätsels Lösung…

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Naja. Vielleicht aber auch nicht.

Ich finde mich einfach damit ab. Geschmack geht nicht immer über die Optik. Falls aber da draußen in der weiten Welt jetzt der ultimative Pestoschnecken-Guru sitzt und sich wundert, wie dämlich man sich anstellen kann, bitte lieber Guru, verrate mir das Geheimnis, wie man schöne, aufgerollte, runde Schnecken hinbekommt, die nicht nur schmecken, sondern auch noch so aussehen, dass man sie essen möchte!

Bye

Nadine